Geld - Familie. Erbschaft: Werden Schulden zwischen Erben und Verstorbenem getilgt?

Bei der Erbfolge wird das Vermögen des Verstorbenen ermittelt, das an die Erben und etwaige Vermächtnisnehmer weitergegeben werden soll. Auch die Schulden werden ermittelt.

Diejenigen, die vor dem Tod bestanden, stellen eine Verbindlichkeit dar, die vom Nachlassvermögen abgezogen werden kann; einige später entstandene Verbindlichkeiten, wie etwa Arzt- und Beerdigungskosten, können ebenfalls abgezogen werden.

Doch was passiert mit den Schulden, die zwischen dem Erblasser und seinen Erben entstanden sind?

Hatte der Verstorbene gegenüber einem oder mehreren Erben Schulden, verschwinden diese nicht aus dem Nachlass. Der/Die Erbe(n) werden dann ebenfalls zu Gläubigern des Nachlasses.

Die Rückzahlung der Schulden ist somit aus dem Nachlassvermögen vor der Vermögensaufteilung vorgesehen. Die Schuld muss jedoch durch eine öffentliche Urkunde oder eine eingetragene Privaturkunde anerkannt werden.

Andernfalls könnte es sein, dass die Steuerbehörden den Betrag als fiktiv betrachten und er nicht dem Nachlass gemeldet werden kann.

Es kann der Fall eintreten, dass der Erbe allein ist. Dann erlischt die Schuld, da man nicht gleichzeitig Gläubiger und Schuldner seiner selbst sein kann.

Wenn Sie als Erbe dem Verstorbenen eine Schuld schuldeten, sind Sie nicht mehr verpflichtet, diese zurückzuzahlen. Der Notar wird den Betrag im Rahmen der Nachlassregelung jedoch von Ihrem Erbanteil abziehen.

Ist der Betrag höher als Ihr Anteil, müssen Sie die Differenz an den Nachlass zahlen. Beachten Sie, dass der geliehene Betrag grundsätzlich nicht aufgewertet wird, sofern im Darlehensvertrag nicht ausdrücklich etwas anderes vereinbart ist.

Mit anderen Worten: Auch ein vor 20 Jahren geliehener Betrag muss in gleicher Höhe zurückgezahlt werden, ohne Berücksichtigung der Inflation.