In Rennes ziehen die Schönen Künste in die Viertel

Im als Drogenumschlagplatz bekannten Quartier Maurepas wurde Anfang 2025 der Erweiterungsbau des Musée des Beaux-Arts von Rennes eröffnet. Für die „Neue Zürcher Zeitung“ ein architektonischer Erfolg, der allerdings die städtische Social-Engineering-Strategie zur Verbesserung der Zugänglichkeit von Kultur in Frage stellt.
Wer im bretonischen Rennes Crack kaufen oder verkaufen will, geht in das Einkaufszentrum im Herzen des Stadtteils Maurepas, einem abgelegenen Sozialwohnungskomplex aus den 1960er Jahren, der schon bessere Zeiten gesehen hat. Und wie in fast jeder anderen französischen Stadt wirft die Neubebauung des Geländes die Frage auf: Ist es besser, die Gebäude zu renovieren oder von Grund auf neu zu bauen?
Die Stadt Rennes hat sich für einen radikal optimistischen Ansatz entschieden: die Eröffnung eines Museums am Fuße eines verfallenen Wohngebäudes. Den jungen Architekten des Nanteser Büros Titan ist es gelungen, einen ehemaligen Seniorenclub in einen eleganten Satelliten des traditionsreichen Museums der Schönen Künste im Stadtzentrum zu verwandeln.
Während die französische Malerei des 19. Jahrhunderts den Schwerpunkt des Hauptmuseums bildet, beherbergt das Musée des Beaux-Arts Rennes auch 1.811 bedeutende Werke aus dem Louvre, was ihm den Spitznamen „Kleiner Louvre“ einbrachte. Seine Sammlung, die von ägyptischen Mumien über japanische Lackarbeiten, griechische Keramik, römische Skulpturen bis hin zu indischen Gemälden reicht, ist daher für eine mittelgroße Stadt besonders umfangreich.
Die Kuratoren hatten eine besondere Idee für den neuen Standort. Einige Anwohner konnten sich ein Objekt aussuchen aus
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Die in der deutschen Finanzmetropole erscheinende Zeitung ist ein traditionsreicher und richtungsweisender Titel mit zentristischen und liberalen Tendenzen. Dank ihrer internationalen Präsenz wird sie von allen Deutschsprachigen gelesen. Eric Gujer, seit 2015 Chefredakteur, hat zwei bemerkenswerte Entwicklungen vorangetrieben. Erstens den von manchen kritisierten Rechtsruck der Zeitung, insbesondere in der Einwanderungsfrage. Zweitens den Wunsch, die Position der Zeitung auf dem deutschen Markt zu festigen, um den sinkenden Verkaufszahlen entgegenzuwirken, mit denen die Tageszeitung wie die übrigen Zeitungen konfrontiert ist.
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