„Der Sonnenkönig“, „Der Rosenkrieg“, „Spiegel Nr. 3“… Kinostarts am Mittwoch, 27. August

♦ Der Sonnenkönig **
von Vincent Maël Cardona
Französischer Film, 1 Stunde 48 Minuten
Herr Kantz, Gast einer Bar-PMU in der Nähe des Schlosses Versailles, erfährt, dass er im Lotto gewonnen hat – über 294 Millionen Euro. Die Nachricht sorgt für Aufsehen unter den Gästen des Bistros, darunter Reda (Sofiane Zermani) und Livio (Pio Marmaï), einem Polizistenduo, bei dem ersterer die Missetaten des letzteren zu vertuschen pflegt. Die Aussicht auf das viele Geld sorgt für Aufsehen. Ein versehentlicher Schuss tötet Herrn Kantz. Für die Lebenden, einschließlich der Polizei, stellt sich eine entscheidende Frage: Welche Version seines Todes wird er sich geben, um den Jackpot einzustreichen, ohne dass es jemand merkt?
Mit seinen intensiven Charakteren und der verschwörerischen Atmosphäre in einer heruntergekommenen Bar hält der Film Sie lange Zeit in Atem. Allerdings verliert er etwas an Kraft, wenn er von einer realistischen, mit schwarzem Humor angehauchten Ader zu einem zunehmend blutigen Abstieg in die Hölle übergeht.
» LESEN SIE DIE REZENSION: „Der Sonnenkönig“, ein Wunschtraum rund um einen Jackpot
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♦ An vorderster Front **
von Petra Volpe
Schweizer Film, 1 Stunde 32 Minuten
Dieser dritte Spielfilm von Regisseurin Petra Volpe lässt uns in den Alltag von Floria eintauchen, einer Krankenschwester in einem chronisch unterbesetzten Krankenhaus. Floria ist ständig unterwegs, jongliert mit ihren Patientenrunden und kümmert sich um Notfälle, die Ängste der einen und die Ungeduld der anderen und versucht, den nötigen Trost zu spenden. An vorderster Front im Umgang mit den Kranken ist sie es, die die Hauptlast dieser Versäumnisse trägt.
Das fiktionale Register, das auf einem spannungsgeladenen und engen Rhythmus aufbaut, verleiht dem Film zusätzliche Intensität, auch wenn er nicht immer ein paar einfachen Wegen entgeht. Vor allem aber lässt er uns über die bloße Feststellung des Personalmangels hinaus die Bestürzung einer Frau teilen, die ihren Beruf liebt, ihn aus Berufung ausübt und von dem Bewusstsein zerfressen wird, ihn schlecht zu machen.
» LESEN SIE DIE REZENSION: „An vorderster Front“, Alltagsheldin
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♦ Spiegel Nr. 3 **
von Christian Petzold
Deutscher Film, 1 Stunde 26 Minuten
Eine Frau streicht gerade ihren Zaun am Rand einer Landstraße neu, als ein rotes Cabrio mit einem jungen Paar vorbeifährt. Die Beifahrerin Laura (Paula Beer) scheint vom Blick der Frau gefangen zu sein. Wenig später wendet der Wagen in die andere Richtung. Hinter der Kurve passiert der Unfall, von dem nur der Aufprall zu sehen ist. Der Fahrer stirbt, Laura bleibt unverletzt und wird von Betty (Barbara Auer), der Frau mit dem Pinsel, aufgenommen.
Diese beiden Frauen werden sich einen Sommer lang gegenseitig dabei helfen, ihren Schmerz zu überwinden, ohne dass dieser auch nur einen einzigen Moment zwischen ihnen erwähnt wird. Mit seiner minimalistischen Handlung und seiner extremen Ausschmückung besitzt der Film nicht die romantische Tragweite und die traumhafte Dimension der früheren Filme des Regisseurs, verführt aber mit seiner klaren Linie.
» LESEN SIE DIE KRITIK: „Mirrors No. 3“, Christian Petzolds zauberhaftes Zwischenspiel
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♦ Der Rosenkrieg **
von Jay Roach
Amerikanisch-britischer Film, 1 Stunde 45 Minuten
Zwischen Ivy, einer Köchin, und Theo, einem Architekten, entstand in der Küche eines schicken Londoner Restaurants Liebe auf den ersten Blick. Alles war bereits vorhanden: ein ausgeprägter Sinn für Humor, Kühnheit und eine unwiderstehliche Anziehungskraft. Einige Jahre später ließen sie sich mit ihren beiden Kindern in Nordkalifornien nieder. Ivy unterbrach ihre Karriere, um sich um sie zu kümmern, und Theo ermutigte sie, mit dem Geld, das er verdiente, ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Ein historischer Sturm führte ihre jeweiligen beruflichen Wege zusammen: für ihn den Alltag eines Hausmanns, für sie den Erfolg.
1989 kam Danny DeVitos „Der Rosenkrieg“ mit Kathleen Turner und Michael Douglas in die Kinos, eine schwarze Komödie über die gewaltsame Trennung eines Paares. Jay Roach interpretiert diesen Kultfilm neu und thematisiert die Beziehung zwischen Mann und Frau und den gesellschaftlichen Druck, erfolgreich sein zu müssen.
» LESEN SIE DIE REZENSION: „Der Rosenkrieg“, ein Sturm über dem Paar
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♦ Die Frau, die zu viel wusste **
von Nader Saeivar
Iranischer Film, 1 Stunde 40 Minuten
Der Regisseur dieses neuen iranischen Films, Nader Saeivar, ging nach heimlichen Dreharbeiten ins Exil. Das Drehbuch entstand in Zusammenarbeit mit Jafar Panahi, der für „Ein einfacher Unfall“ die Goldene Palme bei den Filmfestspielen von Cannes gewann. Als lebendige Hommage an die Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ porträtiert der Film drei Generationen iranischer Frauen, die mit der Gewalt des Regimes konfrontiert werden.
Die erste, Tarlan, eine pensionierte Professorin, der aufgrund ihrer Gewerkschaftsaktivitäten die Ausübung ihres Berufs untersagt ist, wird unwissentlich Zeugin des Mordes an der zweiten durch ihren einflussreichen Ehemann. Trotz des zunehmenden Drucks auf ihr Umfeld versucht sie, Gerechtigkeit zu erlangen. Ein erschütternder Film, der einmal mehr die doppelte Unterdrückung der Frauen im Iran, aber auch ihren Mut, sich dem Regime zu widersetzen, beleuchtet, symbolisiert durch die dritte Generation, die barhäuptig auf der Straße tanzt.
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