Litauen bereitet sein Bankensystem auf die Mobilisierung vor. Die Karten funktionieren auch ohne Internet

Die litauische Verteidigungsministerin Dovilė Šakalienė und eine Gruppe sozialdemokratischer Abgeordneter haben Änderungsentwürfe zum Gesetz über bargeldlose Offline-Zahlungen vorgelegt.

Der Gesetzentwurf wurde Ende April in erster Lesung im litauischen Parlament verabschiedet. Wenn das litauische Einkammerparlament während der Frühjahrssitzung Änderungen annimmt, könnte das Offline-Zahlungssystem innerhalb weniger Monate eingeführt werden, sagte Simonas Krėpšta, Vorstandsmitglied der Bank von Litauen, dem litauischen Sender LRT. Litauen will sich damit auf hybride Angriffe aus Russland und Weißrussland vorbereiten, die auch die Unterbrechung von Glasfaserkabeln auf dem Grund der Ostsee beinhalten würden.

„Wir konzentrieren uns jetzt auf die Mobilisierung, weil wir eine solche Aufgabe haben und wir versuchen, diese Funktionalität im Falle einer Mobilisierungsankündigung bereitzuhalten. Natürlich sind das verwandte Themen. Bei Sabotageakten oder anderen Ereignissen könnte das Mobilisierungssystem aktiviert werden“, sagte S. Krėpšta.

Der Zugang zum Offline-Shopping wäre nach Angaben der Bank von Litauen nur für den Grundbedarf möglich und würde Lebensmittelgeschäfte, Apotheken und Tankstellen umfassen, nicht aber beispielsweise Cafés oder Restaurants.

Das internetlose Kartenzahlungssystem wird in Zusammenarbeit zwischen dem litauischen Verteidigungsministerium, der Regierung und der Bank von Litauen implementiert und muss mit den Kartenunternehmen Visa und Mastercard, Banken und Händlern koordiniert werden.

Ähnliche Lösungen werden laut Reuters auch in anderen nordeuropäischen Ländern umgesetzt: Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Estland.