Miguel Treviño: Rechtlicher Rückschlag bringt ihn an den Rand der Disqualifikation

Die politische Zukunft von Miguel Treviño de Hoyos, dem ehemaligen Bürgermeister von San Pedro Garza García, wird immer komplizierter. Ein Richter hob eine einstweilige Verfügung auf, die ihn schützte. Damit eröffnete das städtische Rechnungsprüfungsamt die Möglichkeit, erneut Ermittlungen gegen ihn einzuleiten, die zu seinem Ausschluss aus dem öffentlichen Dienst führen könnten.
In der Rechtssaga um Miguel Treviño de Hoyos, den ehemaligen Bürgermeister von San Pedro, hat sich ein neues Kapitel geöffnet. Ein Bundesrichter hat eine einstweilige Verfügung des ehemaligen Beamten aufgehoben. Damit ist ihm de facto der rechtliche Schutz entzogen und die Rechnungsprüfungsbehörde von San Pedro kann nun Ermittlungen gegen ihn wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten während seiner Amtszeit einleiten.
Durch dieses Urteil erhöht sich das Risiko erheblich, dass Treviño sanktioniert wird und ihm sogar die Ausübung öffentlicher Ämter in Zukunft untersagt wird. Dieses Szenario wird die politische Landschaft der wohlhabendsten Gemeinde Mexikos vor den Wahlen im Jahr 2027 neu gestalten.
Im Zentrum der Kontroverse steht der Fall von Javier de la Fuente, der während der Treviño-Regierung als Minister für Stadtentwicklung tätig war. Im Juni 2024 ordnete ein Richter des Verwaltungsgerichts (TJA) die Entlassung De la Fuentes an, nachdem sich Anwohner über Unregelmäßigkeiten im Wohngebiet Las Calzadas beschwert hatten.
Trotz des Gerichtsbeschlusses ließ Treviño angeblich De la Fuente im Amt bleiben und berief sich dabei auf eine „Auslegung“ des Urteils. Dieses Vorgehen wurde dem städtischen Rechnungshof als Missachtung und Behinderung der Justiz gemeldet.
„Der Bürgermeister war verpflichtet, der Anordnung des Richters Folge zu leisten und entsprechend zu handeln“, sagte Rubén Salinas, der Anwalt der Kläger, der argumentiert, dass Treviño wegen Missachtung des Gerichts mit einem Amtsverbot von bis zu 20 Jahren belegt werden könne.
Um sich vor den Ermittlungen des Rechnungshofs zu schützen, beantragte Miguel Treviño eine einstweilige Verfügung. Das Gericht wies diese jedoch kürzlich zurück. Die Stadtverwaltung kann den Fall nun wieder aufnehmen und gegebenenfalls an den Verwaltungsgerichtshof verweisen, um entsprechende Sanktionen zu verhängen.
Das Rechnungsprüfungsamt von San Pedro hat den Fall gegen Treviño und vier weitere ehemalige Beamte bereits an die TJA weitergeleitet, was darauf hindeutet, dass das Verfahren auf eine mögliche Sanktion zusteuert.
Dieser juristische Rückschlag kommt zu einem politisch heiklen Zeitpunkt. Treviño, ein Unabhängiger, der mit dem Zweiparteiensystem in San Pedro gebrochen hat, galt als möglicher Anwärter auf künftige Ämter, darunter eine Rückkehr zum Bürgermeisteramt im Jahr 2027. Eine Disqualifikation würde seine politischen Ambitionen dauerhaft zunichtemachen.
Die PAN, die größte Oppositionskraft in der Gemeinde, verfolgt die Situation aufmerksam. Sie hat ihre direkten Angriffe zwar abgeschwächt, sieht aber in Treviños Rechtskrise eine Chance, die Macht zurückzuerobern.
Der Fall Miguel Treviño verdeutlicht die Spannungen und die kritischen Blicke, denen ehemalige Amtsträger in Nuevo León ausgesetzt sind. Während seine Verteidigung die nächsten Schritte vorbereitet, schwebt die Gefahr der Disqualifikation über einem der umstrittensten Politiker der Lokalpolitik der jüngeren Vergangenheit.
La Verdad Yucatán