Bodö/Glimt blass: Spurs stoßen Tür ins Finale weit auf

Ein dominanter Auftritt der Tottenham Hotspur gegen FK Bodö/Glimt im Halbfinal-Hinspiel der Europa League lässt die Nord-Londoner vom Finale träumen. Schon nach 38 Sekunden brachte Johnson die Spurs auf die Siegerstraße.
James Maddison (li.) schiebt die Kugel zum 2:0 ins Netz. IMAGO/Offside Sports Photography
Spurs-Trainer Ange Postecoglou rotierte nach dem desaströsen 1:5 beim FC Liverpool - was die Reds vorzeitig zum Meister kürte - ordentlich: Sechs Neue brachte der Australier, unter anderem Richarlison für Tel auf der linken Außenbahn und Ex-Wolfsburger van de Ven für Davies in der Viererkette (beide Bank).
Bodö/Glimt-Coach Kjetil Knutsen wechselte nach dem 3:0 gegen KFUM Kameratene Oslo vierfach, unter anderem auf Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld Berg muss Knutsen verzichten - der 27-Jährige fehlte gesperrt, genauso wie Mittelfeldmann Evjen und Stürmer Helmersen. Mit Hauge startet ein alter Bekannter aus der Bundesliga (Eintracht Frankfurt).
Blitzstart dank JohnsonDie letzten Fans suchten noch ihren Sitzplatz, da ließ Johnson Nord-London schon explodieren: Eine Kopfballablage von Richarlison nickte der Angreifer nach 38 Sekunden in den norwegischen Kasten - der frühe Schock für Bodö/Glimt, die sich im Anschluss bemühten, ins Spiel zu finden.
Doch auch in der Folge spielten eigentlich nur die favorisierten Spurs. Maddison (7.), Johnson (15.) und Udogie (30.) wussten die spielerische Dominanz zwar nicht zum 2:0 zu nutzen, trotzdem war es ein souveräner Auftritt der Hausherren. Auch, weil sie es den bemühten Gästen im Angriff nicht leicht machen. Bodö fand keine spielerischen Lösungen und versuchte es irgendwann fast nur noch mit langen Bällen, die die Postecoglou-Elf aber locker wegverteidigte.
Maddison butterweich, Solanke vom PunktEntsprechend verdient war das simple 2:0 in Minute 34: Ein langer Ball von Porro reichte, um Maddison in Abschlussposition zu bringen. Der Engländer pflückte die Kugel sehenswert aus der Luft und brachte sie im linken Eck unter. Der Pausenstand, weil Haikin nochmal glänzend Bentacurs Volley aus dem Winkel kratzte (38.) und kurz vor der Pause auf der Gegenseite Blomberg die einzige Bodö-Chance des ersten Durchgangs liegen ließ (45.+2).
Ein norwegischer Weckruf für den zweiten Durchgang? Mitnichten, stattdessen dominierten auch nach Wiederanpfiff die Hausherren, ratlose Gäste hatten trotz über weite Strecken mehr Ballbesitz nichts entgegenzusetzen. Stattdessen agierte Bodö in Form von Sjövold auch noch ungestüm, der Romero im eigenen Sechzehner am Bein traf. Den fälligen Strafstoß nach VAR-Check verwandelte Solanke souverän zur Vorentscheidung (61.).
Saltnes lässt Bodö hoffenDass Solanke (70.), Joker Kulusevski (81.) und Tel (82.) das 4:0 verpassten, sollte sich in den Schlussminuten dann doch noch rächen: Nach feiner Einzelaktion brachte Saltnes die Kugel mit etwas Glück im Tor unter und sorgte so mit dem zweiten wirklichen Abschluss der Gäste für den 3:1-Endstand (83.). Kulusevski hatte auf der Gegenseite bei der letzten Aktion des Spiels noch das 4:1 auf dem Fuß, verfehlte das Tor aber um Zentimeter (90.+5).


Stadion | Tottenham Hotspur Stadium |
Zuschauer | 61.000 |
So wahrten die Norweger noch einen Funken Resthoffnung. Am Sonntag (15 Uhr) spielt Tottenham Hotspur bei West Ham United, für Bodö/Glimt geht es erst nächste Woche Donnerstag (21 Uhr) zur Herkulesaufgabe im Halbfinal-Rückspiel weiter: Die Underdogs müssen vor heimischer Kulisse einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen.
kicker