Pfeis-Hütte im Karwendel: Ideales Basislager für Touren in der Nordkette
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Rund um Mittenwald, Krün und Wallgau wartet eine breite Auswahl an Wanderungen und Bergtouren durch ursprüngliche Landschaften auf einem weitläufigen Wanderwegenetz. Die Touren sind im gesamten Karwendelgebirge gut ausgeschildert, aber trotzdem empfiehlt es sich, mit einer Wanderkarte im Gepäck loszuziehen. Die Top-Touren um die Pfeishütte fordern ein gewisses Maß an Kondition als auch Schwindelfreiheit und Trittsicherheit. Die Touren auf die Rumer Spitze und auf die Hintere Bachofenspitze enthalten leichte Kletterstellen im Schwierigkeitsgrad I–II, das heißt, man muss hier die Hände zu Hilfe nehmen. Die Routen auf die Stempeljochspitze und die Thaurer Jochspitze fallen steil aus und fordern etwas Kondition, sind aber nicht ausgesetzt. Als beste Reisezeit gelten die Sommermonate zwischen Juli und Oktober. Für Touren in der Pfeis sollte man nicht zu früh im Jahr aufbrechen, zumal die Pfeishütte auch erst am 11. Juni öffnet. Die beste Zeit ist von Juli bis Anfang Oktober. Die Pfeishütte als Basislager für die Touren hat einiges zu bieten: Drei gemütliche Stuben mit Schwedenofen, Doppelzimmer und Etagentoilette, Terrasse in Südlage, Liegestühle, Kletterwand, Kinderspielplatz. Neben Tiroler Hausmannskost auch nepalesische Gerichte. Alpenvereins-Mitglieder zahlen für das Doppelzimmer pro Person 18,50 Euro, Nicht-Mitglieder 37 Euro. Geöffnet bis Anfang Oktober.
Gut untergebracht ist man in Innsbruck im Hotel Mondstein. Man findet die Herberge in der bunten Häuserzeile von Mariahilf direkt am Inn. Nur eine Brücke trennt von der Fußgängerzone der Altstadt. DZ ab 120 Euro.
Innsbruck ist leicht mit dem Zug zu erreichen. Von Frankfurt dauert die Fahrt fünfeinhalb Stunden, von München eindreiviertel Stunden. Mit dem Auto gelangt man entweder über Mittenwald oder über die Achensee-Route ans Ziel. Zur Bergstation Hafelekar geht es aus der Stadt mit der Nordkettenbahn: zuerst mit der Hungerburgbahn zur Hungerburg, dort umsteigen. Das Retourticket Top of Innsbruck kostet 44 Euro. Tipp: Mit der Innsbruck Card lässt sich die Gegend am günstigsten kennenlernen, enthalten sind die Öffis, Museen sowie eine Seilbahnfahrt, ab 53 Euro. Bei zwei und mehr Übernachtungen bekommt man die Welcome Card, eine gratis Gästekarte mit denselben Möglichkeiten.
1. Auf dem Goetheweg zur Hungerburg
Von der Bergstation Hafelekar ostwärts dem Goetheweg entlang über Gleirschjöchl, Mühlkar- und Mandlscharte zur Pfeishütte (2.15 Std.). Auf dem Weg Nr. 5 zum Kreuzjöchl, dort Abstieg über die Vintlalm zur Rumer Alm, dann auf Forststraße über die Arzler Alm zur Hungerburg und per Seilbahn nach Innsbruck.
Ab der Pfeishütte auf breitem Fahrweg ein Stück nach Osten und in den Pfad Nr. 221 zum Stempeljoch einbiegen. Nordwärts über den breiten Wiesenrücken, dann unschwierig durch Felsgelände steil auf den Gipfel der Kleinen Stempeljochspitze. Rück- wie Hinweg.
Von der Pfeishütte bis kurz vor das Stempeljoch, dann in den Pfad rechts Richtung Süden über einen Schutthang schräg ansteigend auf den breiten Rücken zwischen Pfeiser und Thaurer Jochspitze. Im leichten Auf und Ab nach Westen auf die Gipfelkuppe. Auf gleichem Weg zurück.
Ab Pfeishütte dem Goetheweg nach. An der Gabelung links zur Arzler Scharte. Ostwärts einen Wiesenrücken hinauf bis zum Beginn des Westgrates der Rumer Spitze. Ein paar ausgesetzte Kletterstellen bis zum II. Schwierigkeitsgrad würzen die gut markierte Route zum Gipfelkreuz. Der Abstieg über den Ostgrat weist nur anfangs eine kleine Kletterstelle (I–II) auf, ist dann aber leichter als der Westgrat.
5. Auf die hintere Bachofenspitze
Von der Pfeis dem Forstweg nach bis zum Wegweiser »Hintere Bachofenspitze, Sonntagskarspitze«. Dort rechts auf erdigem Pfad erst durch Latschen, dann über die Schotterreise der Stempeljochspitze, schließlich über Wiesengelände zu einer Weggabelung. Zur Hinteren Bachofenspitze führt der Pfad rechts bis ans Ende des Sonntagskars. Nun steil über Schutt zu den Felsbändern unterhalb des Gipfels. Rote Markierungen leiten durch den Fels. In leichter Kletterei (I–II) ins Joch zwischen Roßkopf und Hinterer Bachofenspitze, dann nördlich über den breiten Gipfelrücken zum großen Metallkreuz. Rück- wie Hinweg.
Das Karwendel gilt vielen als das spannendste Gebirge der Ostalpen, denn an Schroffheit ist es kaum zu übertreffen. Wandernde stoßen in der Felsenburg zwischen Isar und Inn auf tiefe Täler, eingerahmt von wilden Flanken. Vier gewaltige Ketten, alle von West nach Ost verlaufend, bilden den Gebirgsstock. Die südlichste heißt paradoxerweise die Nordkette, weil sie von Innsbruck aus gesehen im Norden aufragt. Hauptstadt der Alpen – der Slogan auf den Tourismusprospekten ist vielleicht nicht einmal zu hoch gegriffen. Kaum ein Winkel in der Stadt, wo nicht über gotischen Giebeln Gipfel ragen oder zwischen Häuserzeilen hindurchblinzeln. Morgens ein Klettersteig, abends eine Oper. Morgens ein Museum, nachmittags eine Bergtour – die Nordkettenbahn macht es möglich. Ihr erster Abschnitt nennt sich Hungerburgbahn und startet wie eine U-Bahn unterirdisch, um bergwärts als Standseilbahn den höchstgelegenen Stadtteil von Innsbruck anzusteuern, die sogenannte Hungerburg – nicht, wie es sich vermuten ließe, Armen-, sondern Villen-Viertel. Der Name rührt von einer Jausenstation Mitte des 19. Jahrhunderts, die der Volksmund für ihre kärgliche Kost verspottete. Eine Plattform bietet fulminante Sicht über die Dächer von Innsbruck, aus denen das berühmte Goldene Dachl heraussticht, der prachtvolle Erker am Neuen Hof ...
... den kompletten Artikel inklusive aller Tourentipps gibt es hier als PDF zum Download:
Alle wichtigen Infos und wertvolle Tipps lassen sich auf der Website des Innsbrucker Tourismusvereins einsehen: innsbruck.info. Es lohnt sich, vor einer jeden Tourenplanung in die Webcams vor Ort zu schauen. Man findet diese auf innsbruck-altstadt.com Wandertipps und mehr: nordkette.com
In den Rucksack gehört auch die Kompass Wanderkarte Nr. 26, 1:50.000, Karwendelgebirge, 11,99 Euro. Außerdem empfehlen sich die Wanderführer Karwendel von Edwin Schmitt, Bergverlag Rother 2021, sowie von Mark Zahel: Rund um Innsbruck, Bergverlag Rother 2022, jeweils für 16,90 Euro. Mit traumhaften Fotos stimmt der Bildband von Heinz Zak ein: Karwendel, Tyrolia-Verlag 2014, 39,95 Euro.
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