Italien-Urlaub: Diese 9 Seen sind noch echte Geheimtipps

Verrückt, welche unentdeckten Perlen im Urlaubsland Italien noch immer auftauchen: Bella Italia ist ein Urlaubsziel, das fernab der Touristenhotspots auch versteckte Traumziele bietet. Darunter auch zahlreiche Seen, von denen viele Touristinnen und Touristen noch nie etwas gehört haben.
Wenn Seen und Italien genau dein Ding sind, du aber Abwechslung zu altbewährten Zielen wie dem Comer See, dem Gardasee oder dem Lago Maggiore suchst, sind diese neun Wasserparadiese genau das Richtige. Ob als verstecktes Naturidyll, das sich erst nach einer Wanderung offenbart, oder als Kleinod mit schmucken Orten am Ufer und mit kleinen Inselparadiesen gespickt – Italien hat alles im Repertoire.
Der See Lago di Scanno in der Provinz L’Aquila in den Abruzzen liegt auf einer Höhe von 930 Metern über dem Meeresspiegel und fügt sich herzförmig in die Landschaft ein. Entstanden sein soll der See einst durch einen Erdrutsch, andere berufen sich lieber auf die Legende, nach der ein Zauber an der Entstehung beteiligt war. Und an Wunder will man beim Anblick des klaren smaragdgrünen Wassers fast glauben.
Einheimische erzählen sich, der See selbst sei lebendig und würde mysteriöse Dinge geschehen lassen wie einen plötzlichen Wasserspiegelabfall oder das Durchdrehen von Taucherkompassen, berichtet CNN. Wem das nicht zu gespenstisch ist, der kann in dem See baden, windsurfen oder ihn mit dem Boot erkunden.
Wer den See in seiner ganzen Schönheit betrachten will, steigt den Sentiero del Cuore (Pfad des Herzens) entlang von Wildblumen den Hang hinauf. Dieser Weg führt auch zu einer kleinen Kirche, die ebenfalls als ein Ort der Wunder gehandelt wird.
Und noch ein weiteres Highlight befindet sich etwas oberhalb des Sees: das Bergdorf Scanno, das mit seinen kleinen verwinkelten Gassen zu den schönsten Dörfern Italiens zählt. Eingebettet in die Berglandschaft lernst du hier ein authentisches Italien abseits von Touristenströmen kennen.
Der Lago del Turano entstand Ende der 1930er-Jahre etwa hundert Kilometer nordöstlich von Rom. Der künstlich angelegte Stausee wurde vom damaligen Diktator Benito Mussolini in Auftrag gegeben und sollte die umliegenden Kraftwerke mit Wasser versorgen, heutzutage lockt er Erholungssuchende an. Und Angelfans. Denn der See gilt als Top-Revier zum Karpfenangeln. Die Fische sind hier zahlreich vertreten und Exemplare von bis zu 40 Pfund keine Seltenheit.
Aber auch Schwimmen und Kajakfahren sind in und auf dem kristallklaren Lago del Turano möglich. In der schönen Landschaft entlang des Sees können Naturliebhabende die ruhige Gegend genießen und sich auf Wanderwegen durch die umliegenden Berge und Wälder bewegen.

Das schöne Dorf Castel di Tora liegt direkt am Turano-Stausee.
Quelle: IMAGO Images/Panthermedia
Besonders schöne Orte direkt am See sind etwa das winzige malerische Dorf Castel di Tora, das für seine Mittelalterarchitektur bekannt ist und zu den schönsten Dörfern Italiens zählt, und das nahe gelegene Colle di Tora, das spektakuläre Ausblicke auf den See bietet.
Er gehört zu den größten Seen des Landes und ist trotzdem noch ein Geheimtipp: der Lago d’Iseo in Norditalien, rund hundert Kilometer westlich von Mailand. Kleine Badebuchten gibt es hier und die umliegende Natur ist unberührt. Mitten im See wartet mit der Insel Monte Isola ein Superlativ. Sie ist die größte in einem Binnengewässer gelegene Insel in Südeuropa und erreicht bis zu 400 Meter Höhe.

Der Iseo-See gehört zu den größten Seen Italiens und ist noch immer ein Geheimtipp.
Quelle: IMAGO Images/Pond5 Images
Wer die autofreie Binnenseeinsel besucht – ganzjährig besteht Schiffsverkehr –, entdeckt pittoreske Orte wie Peschiera Maraglio an der Südspitze der Insel, dessen Häuser sich den Berg hinaufpressen. Am höchsten Punkt von Monte Isola steht die Wallfahrtskirche Madonna della Ceriola und bietet neben Kleinod-Charme fantastische Panoramasicht auf den See.
Aber auch Orte, die nicht zur Insel Monte Isole gehören, fügen sich malerisch am Seeufer ein. Dazu gehört Lovere. In bunten Farben stehen die Häuser des kleinen Ortes am Nordufer des Sees, es starten Boote zu Ausflügen und Wassersportkurse werden angeboten. Das Zentrum Loveres ist geprägt durch Venedig und der Wohlstand des Ortes während des Mittelalters macht sich noch heute an seinen Sakralgebäuden bemerkbar. So gehören die etwas außerhalb gelegene Basilika Santa Maria in Valvendra und die Kirche San Giorgio mit ihren zahlreichen Kunstwerken auf die Sightseeing-Liste.
Blumengeschmückte Dörfer, eine Wallfahrtskirche auf einem Granitfelsvorsprung, Michelin-Sterne-Küche und ganz viel Badespaß erwarten dich am Lago d’Orta. Der Gletschersee, der aufgrund der Bekanntheit des nahe liegenden Lago Maggiore oft vergessen wird, liegt malerisch in den Ausläufern der Südalpen und ist 13 Kilometer lang und zweieinhalb Kilometer breit.

Der Ortasee mit der Insel Isola San Giulio ist ein noch recht unbekanntes Reiseziel nahe dem Lago Maggiore.
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Der größte Ort am See ist Omegna, der mit reichlich Blumenschmuck verziert ist und mit süßen Gassen lockt. Im Südwesten des Sees wird es dann andächtig: Hier befindet sich die Wallfahrtsstätte der Madonna del Sasso auf einem Granitfelsvorsprung in 638 Metern Höhe und eröffnet einen spektakulären Blick auf den Ortasee und die Alpen. Wen danach der Hunger packt, der findet in der Dorfschönheit Orta San Giulio Sterneküche im Andrea Monesi – Locanda di Orta vor.
Doch das wahre Juwel und Wahrzeichen des Sees ist seine Insel Isola San Giulio. Das Mini-Eiland ist 275 Meter lang und 140 Meter breit und wird nur auf dem Wasserweg, etwa ab Orta San Giulio, erreicht. Der „Weg der Stille“ führt einmal um die Insel herum und Besuchende sind angehalten, auf der rund 20 Minuten dauernden Spazierzeit nicht zu reden. Sinnsprüche auf Tafeln begleiten die Runde. Die Insel ist außerdem für ihre hübsche Architektur bekannt, die von der Abtei Mater Ecclesiae und der Basilica di San Giulio dominiert wird.

Orta San Giulio gehört zu den schönsten Orten Italiens und ist auch kulinarisch ganz weit vorne.
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Aber auch im See ist einiges los. Du kannst an den Stränden oder über Stege und Treppen zur Abkühlung ins Wasser hüpfen und auch Aktivitäten wie Tauchen und Wasserskifahren werden angeboten.
In Mittelitalien, etwa 90 Kilometer nördlich von Rom, liegt der See Lago di Bolsena. Er ist der größte Vulkansee Europas und zählt zu den saubersten Seen des ganzen Landes. An seinem Ufer lädt er an zahlreichen Kiesel- und schwarzen Sandstränden zu unbeschwertem Badespaß ein, außerdem wird gesegelt, gesurft und getaucht. Und das Glück dieser Erde spürst du bei einem Ausritt auf einem Pferderücken entlang des Ufers.

Sonnenuntergang am Lago di Bolsena in Latium.
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Per Boot kannst du die beiden Inseln des Sees erreichen, allerdings darfst du nur eine von ihnen betreten. Die Isola Bisentina, die größere der beiden Inseln, ist während der Hauptsaison seit 2022 für die Öffentlichkeit zugänglich und wurde von vielen Päpsten als Sommerresidenz genutzt. Besuchende finden hier sakrale Bauten und unberührte Natur sowie jede Menge Legenden um Geister und Dämonen, die hier angeblich spuken sollen. Eine Voranmeldung für einen Besuch auf der Insel ist nötig. Auf der unbebauten Isola Martana, die sich in Privatbesitz befindet, ist der Zutritt bisher untersagt.
An schmucken Orten rund um den Bolsenasee mangelt es nicht. Da wäre das Dorf Bolsena am Nordostufer des Sees mit sehenswerter Altstadt und der Basilica di Santa Christina oder das malerische Marta am Südwestufer, ein altes Fischerdorf, dessen Wahrzeichen der 21 Meter hohe Turm Torre dell’Orologio aus dem zwölften Jahrhundert ist, dessen Ziffernblatt immer fünf vor zwölf anzeigt. An der grünen Uferpromenade des Dorfes kann darüber sinniert werden.
Milchig schimmert der türkisfarbene Sorapissee vor den Augen jener Urlaubenden, die den Weg hierher schaffen. Hoch oben in den Dolomiten, in 1925 Metern Höhe, in der Nähe der Grenze zu Südtirol, ist das Naturjuwel zu finden. Die intensive Farbe ist sein Markenzeichen.

Für einige gilt der Sorapissee in den Dolomiten als schönster See Italiens.
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Eingebettet zwischen Gipfeln ist der Lago di Sorapiss nur zu Fuß erreichbar. Der Ausgangspunkt für die anspruchsvolle Wanderung ist der Tre-Croci-Pass und entlang von Bergen, Felsen und Wäldern geht es auf dem abwechslungsreichen Panoramaweg, der unter anderem die Sicht auf die Drei Zinnen freigibt, nach oben. Auf dem Weg ist Schwindelfreiheit gefragt, denn es werden fast 500 Höhenmeter überwunden und manche Abschnitte sind nur mit Stahlseilen gesichert.
Dörfer oder Ortschaften gibt es am Sorapissee nicht, aber der surreale Anblick des Sees lohnt sich allemal. Und auch wenn der See in karibischen Farben leuchtet: Um die Natur zu schützen, ist das Baden hier verboten. Aber bei dem eiskalten Wasser des Sees wäre wohl auch kaum jemand auf die Idee gekommen.
Nur wenige Kilometer vom Touristenmagnet Gardasee entfernt, führt der kleine Lago di Ledro in Trentino-Südtirol ein ruhiges Dasein. Der malerische Bergsee auf 655 Metern Höhe fügt sich in eine Landschaft aus Bergen und dichten Wäldern ein und gehört zu den saubersten Seen des Trentino. Bis zu 24 Grad Wassertemperatur im Sommer laden zum Baden im türkisblauen Wasser ein, außerdem kann der Ledrosee per Kanu, surfend und segelnd erlebt werden.

Klares Wasser und noch ein Geheimtipp: Der Lago di Ledro in Italien.
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Bis zu 48 Meter tief ist der Lago di Ledro und am zehn Kilometer langen Ufer finden Aktivurlaubende Wander-, Spazier- und Radmöglichkeiten. Eine Attraktion ist das Pfahlbaumuseum in Molina di Ledro. Dort wurden 1929 beim Absenken des Wasserspiegels Pfahlbauten aus der Bronzezeit entdeckt. Im Freilichtmuseum entdeckst du die getreue Rekonstruktion der neolithischen Siedlung.

Das Pfahlbaumuseum in Molina di Ledro ist eine Attraktion am Lago di Ledro.
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Besonders ruhig ist es am Lago di Ledro am Südufer, wo kein Durchgangsverkehr zum Gardasee herrscht. Im kleinen Dorf Pur an den südlichen Ausläufern der Tiroler Alpen erlebst du Dorfidylle direkt am See. Grüne Wiesen und Pinienwälder, Bergkulisse und der klare See bieten beste Bedingungen für eine erholsame Zeit.
Der Lago die Montedoglio ist der größte Stausee der Toskana. Entstanden ist er durch die Aufstauung des Tiberflusses. Der Lago die Montedoglio wird für die Trinkwasserversorgung genutzt und ist daher kein Badeziel. An einigen Stellen sind allerdings Wassersportaktivitäten wie Kanufahren, Windsurfen, Rudern und Tretbootfahren erlaubt. Auch Angeln ist gestattet.

Wenig Infratsruktur und ganz viel Naturräume warten am Montedoglio-See.
Quelle: imago images/UIG
Die Vielfalt der Natur rund um den 7,7 Quadratkilometer großen See ist für Ornithologie-Fans interessant: Eine Vielzahl von Vogelarten wie Eisvögel, Reiher und Kormoran kann hier beobachtet werden. Und im Umfeld des Sees laden ursprüngliche Dörfer wie das mittelalterliche Anghiari und Sansepolcro zur Zeitreise ein.
In Umbrien, an der Grenze zur Toskana, zeigt sich Italiens viertgrößter See in ganzer Pracht. Der Lago Trasimeno ist ein Traumziel für Natur- und Kulturenthusiasten und noch immer ein Geheimtipp. Mittelalterflair versprüht Passignano sul Trasimeno mit den zahlreichen Kirchen und der Burg Rocca di Passignano und den Überresten der alten Stadtmauer. Castiglione del Lago, der größte Ort am See, trumpft sogar mit einer der größten Burgen Europas auf (Löwenburg Rocca del Leone) und lädt zum Bummeln in engen Altstadtgassen und zur Einkehr in den zahlreichen Bars ein.

Das malerische Passignano sul Trasimeno liegt direkt am Ufer des Lago Trasimeno.
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Auch im See gibt es einiges zu entdecken. Gleich drei Inseln birgt der Lago Trasimeno: Isola Maggiore, Isola Polvese und Isola Minore. Die in Privatbesitz befindliche Isola Minore kann nicht besucht werden. Zu den beiden anderen werden Fährverbindungen angeboten. Auf der autofreien Isola Maggiore dominiert die Beschaulichkeit: Eine einzige Wohnstraße, in der rund 16 Personen dauerhaft leben, ein Klöppel-Museum und mehrere Kirchen bietet das Eiland. Die Isola Polvese präsentiert sich als Naturidyll und mit Sehenswürdigkeiten wie den Ruinen einer Festung aus dem 15. Jahrhundert.
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rnd