Polen schießt russische Drohnen im Nato-Luftraum ab – Krisentreffen läuft


Die polnische Luftwaffe hat mehrere russische Drohnen abgeschossen, die während Angriffen auf die Ukraine in den Luftraum des Nato-Mitglieds eingedrungen sind. Alle Entwicklungen zur Lage im Newsticker.
08.56 Uhr: Die im Luftraum über Polen abgeschossenen Drohnen stammen nach Angaben der polnischen Regierung aus Russland. Das bestätigte Regierungschef Donald Tusk. Es sei das erste Mal, dass russische Drohnen über dem Territorium der Nato abgeschossen worden seien. Alle Bündnispartner nähmen den Vorfall sehr ernst. Er nannte den Vorfall eine "Provokation großen Ausmaßes".
08.24 Uhr: Am Warschauer Chopin-Flughafen, dem größten Flughafen Polens, können Flugzeuge wieder starten und landen. Mehrere Flüge wurden an andere Flughäfen des Landes umgeleitet. Am Morgen gab die Führung der Streitkräfte das Ende dieser Maßnahme bekannt. Reisende müssten sich allerdings auf Verzögerungen einstellen, bis sich die Abläufe wieder normalisiert hätten.
Auch an den anderen zunächst gesperrten Flughäfen des Landes, einschließlich im ostpolnischen Lublin, konnte der Flugbetrieb wieder aufgenommen werden.
07.55 Uhr: Regierungschef Donald Tusk schrieb auf der Plattform X, er habe Nato-Generalsekretär Mark Rutte über die Lage und die polnischen Reaktionen informiert. „Wir sind im ständigen Kontakt“, schrieb er.
Nach Angaben des Warschauer Verteidigungsministeriums sollten an der Sondersitzung alle für die Sicherheit des Landes zuständigen Ministerien teilnehmen.
Präsident Karol Nawrocki kündigte eine Sitzung des Sicherheitsrates an und schrieb auf X, er habe an einer Besprechung des Einsatzkommandos der Streitkräfte teilgenommen. „Die Sicherheit unseres Landes hat für uns höchste Priorität und erfordert eine enge Zusammenarbeit“, schrieb der nationalkonservative Präsident.
06.57 Uhr: Mehr als ein Dutzend Drohnen sind nach Angaben der polnischen Armee in den Luftraum über Polen eingedrungen. "Dies ist ein Akt der Aggression, der eine reale Bedrohung für die Sicherheit der Bevölkerung dargestellt hat", hieß es in einer Mitteilung des Oberkommandos der Streitkräfte auf X.
06.50 Uhr: Die polnische Regierung hat für acht Uhr ein Krisentreffen des Kabinetts einberufen.
06.00 Uhr: Während russischer Luftangriffe gegen die Ukraine hat Polens Luftwaffe Drohnen zerstört, die in den Luftraum des Nato-Landes eingedrungen waren. Dies teilte das Oberkommando der Streitkräfte auf X mit. „Die Operation zur Identifizierung und Neutralisierung der Objekte ist noch im Gange“, hieß es. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, zu Hause zu bleiben und die Mitteilungen der Behörden zu verfolgen.
Polens Regierungschef Donald Tusk schrieb auf X, es seien Waffen gegen die Flugobjekte eingesetzt worden. Er sei in ständigem Kontakt mit der Armeeführung, dem Verteidigungsminister und dem Präsidenten.
Nach Berichten über den Anflug russischer Drohnen haben die polnischen Behörden mehrere Flughäfen geschlossen, darunter den in der Hauptstadt Warschau. Das berichteten mehrere Medien unter Berufung auf die US-Luftfahrtbehörde FAA. In einer Mitteilung für Piloten heiße es, der Flughafen Warschau-Chopin sei „aufgrund ungeplanter militärischer Aktivitäten im Zusammenhang mit der Gewährleistung der staatlichen Sicherheit“ nicht verfügbar.
Betroffen waren demnach zudem die Flughäfen in Lublin und Rzeszow. Es war zunächst unklar, wie viele Drohnen sich im polnischen Luftraum befanden. Laut ukrainischer Luftwaffe waren Drohnen in der Nähe zur polnischen Grenze unterwegs.
In den vergangenen Wochen waren mehrfach Drohnen in den Luftraum über Polen eingedrungen und abgestürzt. Verletzt wurde dabei niemand. Verteidigungsminister Wladyslaw Kosiniak-Kamysz hatte bereits am Dienstag gesagt, die Drohnen könnten zukünftig abgeschossen werden, wenn dies vertretbar sei.
Das EU- und Nato-Mitglied Polen ist ein wichtiger politischer und militärischer Verbündeter der von Russland angegriffenen Ukraine. Das Land hat auch eine zentrale Funktion als logistische Drehscheibe für die Militärhilfe des Westens für Kiew. Polen fühlt sich auch selbst von Russland bedroht und rüstet massiv auf.
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