Kammer Sachsen-Anhalt: Apotheken nicht als Coffeeshops missbrauchen

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Kammer Sachsen-Anhalt: Apotheken nicht als Coffeeshops missbrauchen

Kammer Sachsen-Anhalt: Apotheken nicht als Coffeeshops missbrauchen

Jens-Andreas Münch bei der Versammlung der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt 2025 in Magdeburg. / © AKSA/ Detlef Klauck

Jens-Andreas Münch bei der Versammlung der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt 2025 in Magdeburg. / © AKSA/ Detlef Klauck

»Wir stehen immer noch in puncto Honorierung auf dem Stand von 2014«, sagte Jens-Andreas Münch, der Präsident der Apothekerkammer Sachsen-Anhalt (AKSA), gleich zu Beginn seiner Rede. Er listete zahlreiche Themen auf, die nicht nur die Apotheken nicht nur in der Region, sondern auch bundesweit interessieren.

»Auch ich halte die Cannabis-Freigabe wegen der nicht zu leugnenden gesundheitlichen Gefahren nach wie vor für falsch«, so der Präsident der Apothekerkammer zur Cannabis-Legalisierung. Aus seiner Sicht seien die rechtlichen Ausgestaltungen unlogisch und lückenhaft.

»Ich werde mich mit Händen und Füßen dagegen wehren, dass Apotheken als Coffeeshops missbraucht werden.« Auf das Argument, dass Apotheker die Wirkungsweise kennen und den Schutz von Kindern und Jugendlichen sicherstellen können, antwortet er: »Tut mir leid, das sind für mich in diesem Fall vorgeschobene Argumente. Denn mit der gleichen Begründung müssten wir dann auch Alkohol und Tabak vertreiben.« Denn Apothekern es sei aus gutem Grund untersagt, reine Genussmittel abzugeben.

Sollte das passieren, dann »sind wir Drogendealer im Kittel und verlieren das Vertrauen unserer Patienten. Dann steht der Händler im Vordergrund, und so werden wir dann auch behandelt«, mahnte Münch.

Laut Münch entspreche der aktuelle Stand der Apothekenzahl der Zahl der Apotheken Ende der 1970er Jahre. Auch in Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Apotheken in den letzten Jahren zurückgegangen.

»Allein in diesem Jahr sind bis heute bereits wieder zwölf Apotheken geschlossen worden, und drei weitere haben ihre bevorstehende Schließung bereits angekündigt«

Jens-Andreas Münch, AKSA

Dabei sei die Arbeit eher mehr als weniger geworden. Zudem werde die Bevölkerung immer älter, wodurch der Beratungsbedarf steige.

Auch der Versandhandel verschärfe die wirtschaftlichen Probleme der Apotheken. »Schon seit mehreren Jahren baggert ein TV-Moderator, dessen Namen ich leider vergessen habe«, deutete Münch auf Günther Jauch, der Werbung für die niederländische Versandapotheke »Shop Apotheke« macht. »Vielleicht sollte man die Politik doch immer mal wieder daran erinnern, dass es noch ein Mittel gäbe, die wirtschaftliche Lage der Vor-Ort-Apotheken zu stärken (…) nämlich das Verbot des Versandhandels mit Rx-Arzneimitteln«, fügte Münch hinzu.

pharmazeutische-zeitung

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